Zweieinhalb Jahre nach der Veröffentlichung von ChatGPT prägt der Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) weiterhin die bildungspolitischen Debatten. Neben den Auswirkungen von KI-Technologien auf Lehr- und Lernprozesse steht noch ein weiteres Thema im Blickpunkt: die Prüfungskultur. Insbesondere scheint zu klären, welchen Wert klassische Prüfungsformen noch haben, wenn unklar bleibt, ob eine KI bei der Bearbeitung geholfen hat. Die Bildungsministerkonferenz hat im Herbst 2024 die Dringlichkeit der Auswirkungen von KI erkannt und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit KI in schulischen Bildungsprozessen veröffentlicht. Darin thematisiert sie auch eine Anpassung der Prüfungskultur.

Im Community Call am 8. April 2025 von 16:00 bis 17:00 Uhr werden folgende Fragen thematisiert: Wie kann eine neue Prüfungskultur im Zeitalter von KI aussehen? Welche neuen Formate sind geeignet? Und welche Kompetenzen gewinnen an Bedeutung?

Wie KI schon jetzt Prüfungen in der schulischen Praxis beeinflusst, beantwortet Patricia Drewes, Schulleiterin der Hans-Ehrenberg-Schule in Bielefeld, die sich als Vorsitzende des Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur für eine Öffnung der Prüfungskultur einsetzt. Während Olaf Köller, Geschäftsführender Wissenschaftlicher Direktor des IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik und Vorsitzender der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK), auf die wissenschaftlichen Empfehlungen für eine Veränderung der Prüfungskultur durch KI eingeht. Vervollständigt wird die Diskussionsrunde durch Anne-Sophie Waag, Referentin Bildungspolitik bei Wikimedia Deutschland, die sich dem Thema mit der Perspektive auf gemeinwohlorientierte KI-Technologien, neue Lern- und Prüfungskultur und Offenheitskompetenzen annähert.